"Zwangsmigrationen im Zusammenhang des 2. Weltkriegs. Trinationale Perspektiven und ihr Niederschlag in der Filmkunst. Ein Projekt zur Entwicklung von Unterrichtsmaterialien für die Sekundarstufe an Schulen in Polen, Tschechien und Deutschland"
Projekt - Fak. 3 - Geschichte
Status:abgeschlossen
Kurzinhalt:Durch die Schwerpunktsetzung dieses didaktischen Projektes auf Spielfilme/Dokumentarfilme zu Zwangsmigrationen wird ein zentrales Mittel der Erinnerungskultur in den drei beteiligten Ländern in einer europäischen Perspektive für den Geschichtsunterricht aufbereitet.
Zentral für die trinationale, europäisch geöffnete Perspektive ist die Wahrnehmung, dass Zwangsmigrationen im Zusammenhang des Zweiten Weltkriegs in allen drei Ländern stattgefunden haben. Allerdings fanden sie zu unterschiedlichen Zeitpunkten (ab 1938, ab 1939, ab 1945), in unterschiedliche Richtungen (West-Ost, Ost-West), mit unterschiedlichen Konsequenzen und unterschiedliche Bevölkerungsgruppen betreffend statt. Diese Zwangsmigrationen werden heute im politischen Zeichen der Europäisierung und im wissenschaftlichen Zugang der Migrationsgeschichte in ihren Zusammenhängen und gegenseitigen Bedingtheiten gesehen und gewertet und nicht mehr – wie lange Zeit üblich – in einem isoliert auf eine Gruppe bezogenen Diskurs (z.B. „Vertreibung“ der deutschen Minderheit aus Polen und Tschechien). Spielfilme und Dokumentarfilme zu diesen Zwangsmigrationen gab und gibt es in allen drei Ländern, meist schon seit den 1950er Jahren. Filme gelten in der Geschichtswissenschaft heute als spezifische Art Geschichte zu erzählen, mit speziellen Erzählmustern, Strukturierungen und ästhetischen Elementen. Diese visuellen Medien tragen entscheidend zur Ausformung von Erinnerungskulturen bei, die zum einen häufig den gegenwärtigen Stand des gesellschaftlichen Diskurses vermitteln und zum anderen in der Mitte der Gesellschaft rezipiert werden. Für Schüler/innen sind Filme meist Teil einer täglichen Mediennutzung und zugleich ein guter Zugang zu geschichtlichen Inhalten.
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Ergebnis:Am Ende des Projektes stehen Unterrichtsmaterialien zu Zwangsmigrationen im Film, die in den beteiligten Ländern Deutschland, Polen und Tschechien im Geschichtsunterricht eingesetzt werden können.
Daneben soll eine wissenschaftlich-fachdidaktische Publikation, die auf eine europäische Didaktik der Zwangsmigrationen unter beziehungsgeschichtlichen Aspekten eingeht, Beiträge zu einzelnen Filmen und zu der Entwicklung der Filme zu Zwangsmigrationen seit den 1950er Jahren sowie ländervergleichend enthält und die Unterrichtskultur im Fach Geschichte in Polen, Tschechien, Deutschland mit dem Medium Film untersucht.
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Projektdauer:01.01.2012 bis 31.03.2014
Projektbeteiligte:
Prof. Dr. Degner, Bettina (Leitung) [Profil]

Gabriela Medvedova, M.A. (Universität Olomouc)
Dr. Margozata Swider (Universität Opole)

In Zusammenarbeit mit:Palacký Universität Olomouc/Tschechien
Universität Opole/Polen
Verweis auf Webseiten:
Projekthomepage
keine
Angehängte Dateien:
keine
Erfasst von Prof. Dr. Bettina Degner am 29.04.2013
Zuletzt geändert von Prof. Dr. Degner, Bettina am 18.12.2019
    
Projekt-ID:414