Inklusion durch Kooperation?
Projekt - Fak. 3 - Sportwissenschaft/Sportpädagogik
Status:abgeschlossen
Kurzinhalt:Problem: Die bildungspolitische Vorgabe zur Umsetzung schulischer Inklusion bedingt eine Steigerung von Schülerheterogenität im Unterricht. Um diesen gestiegenen Ansprüchen gerecht werden zu können, haben die jeweiligen Kultusbehörden in den Bundesländern im Rahmen neuer Schulgesetze einen „pro-Kopf-Ressourcen-Schlüssel“ eingeführt. Dieser Schlüssel bestimmt nach Maßgabe der Art und Schwere der individuellen Behinderung und Benachteiligung den festgestellten Förderbedarf und spricht den betroffenen, zu inkludierenden Kindern und Jugendlichen ein gewisses Quantum an sonderpädagogischer Unterstützung und Beratung zu.
Noch nicht untergesetzlich geregelt ist, wie und wofür diese sonderpädagogischen Stundenvolumina konkret eingesetzt werden. Denn die Verteilung und Verwendung der knappen (personellen) Ressourcen ist unabweislich mit Machtaspekten verbunden und dürfte deshalb für alle Betroffenen (Schulen, Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler, Eltern) nicht unproblematisch sein.

Fragen: Wer entscheidet wie auf schuladministrativer Ebene (Schulaufsicht) über die Stundenäquivalente sonderpädagogischer Beratung und Unterstützung?
Wer entscheidet wie auf schulischer Ebene (Einzelschule) über den Einsatz der Stundenäquivalente sonderpädagogischer Beratung und Unterstützung?
Wer entscheidet wie auf kollegialer Ebene (Fachlehrkräfte, Förderlehrkraft) über den Einsatz der Stundenäquivalente sonderpädagogischer Beratung und Unterstützung?

Methode: Perspektiven Triangulation (Interviewstudie)

Instrumente: Experteninterviews mit Schulaufsicht
Experteninterviews mit Schulleitungen
Interviews oder Gruppendiskussionen mit betroffenen Lehrkräften (Förder-schullehrkraft und Lehrkraft)

Analyse: Analysiert werden soll, nach welchen Gesichtspunkt und gestützt auf welche Argumente Entscheidungen getroffen und begründet werden. Dabei sollen die jeweiligen Entscheidungsverläufe im Rückgriff auf explizite oder implizite Normen (es geht ja um das Wohl des inkludierenden Kindes) reflektiert werden.

Fach Sport Aus sportpädagogischer Perspektive ist die Frage wichtig, wofür die Stundenäquivalente der sonderpädagogischen Beratung und Unterstützung (eher) verwendet werden: für den gemeinsamen Sport- oder beispielsweise den Mathematikunterricht?

Fragen: a) Inwieweit wird im Zuge der personellen Gestaltung von Inklusion eine problematische Hierarchie der Unterrichtsfächer virulent, in der zwischen „harten“ (wichtigen Hauptfächern) und „weichen“ (unwichtigen Nebenfächer) Fächern unterschieden wird?
b) Wie gelangen die befragten Sportlehrkräfte zu einer individuell zufrieden stellenden Argumentation und Entscheidung zum Einsatz sonderpädagogischer Stunden? (Wie gelingt den betroffenen Sportlehrkräften die Perspektivenkoordination mit Blick auf ihre Unterrichtsfächer? Wie klären die Sportlehrkräfte die wertbehaftete Beziehung zwischen ihren studierten Fächern?)

Probanden Lehrkräfte mit studiertem Unterrichtsfach Sport

[kürzen]
titel:
(andere Sprache)
Inclusion through cooperation?
Projektdauer:01.04.2016 bis 30.03.2019
Projektbeteiligte:
Prof. Dr. Neumann, Peter (Leitung) [Profil]
Prof. Deger, Petra (Leitung) [Profil]
Dr. Neuberger, Michael (Leitung) [Profil]


Verweis auf Webseiten:
Projekthomepage
Neumann
Angehängte Dateien:
keine
Erfasst von Prof. Dr. Peter Neumann am 14.04.2016
Zuletzt geändert von René Pretsch am 19.11.2022
    
Projekt-ID:505