Sehen und Hören: Studie zur Verbesserung der Diagnose und Förderung von Auffälligkeiten im Sehen und Hören bei Menschen mit geistiger bzw. komplexer Behinderung in Bayern
Projekt - Fak. 1 - Sonderpädagogik - Taubblinden-/Hörsehbehindertenpädagogik
Status:aktuell laufendes Vorhaben
Kurzinhalt:Innerhalb der Erhebung der Prävalenz nicht identifizierter Hör-, Seh- und Hörsehbehinderung bei erwachsenen Menschen mit geistiger und komplexer Behinderung in Bayern wird eine Studie zur Verbesserung der Diagnose und Förderung von Auffälligkeiten im Sehen und Hören bei Menschen mit geistiger bzw. komplexer Behinderung in Bayern durchgeführt.
Ziel ist es, valide Erkenntnisse zur Prävalenz von Beeinträchtigungen des Sehens und Hörens bei erwachsenen Menschen mit geistiger und komplexer Behinderung zu generieren, um schließlich sinnesspezifische Maßnahmen zur Verbesserung der Lebens- und Entwicklungsbedingungen entdeckter hörsehbehinderter/taubblinder Menschen einleiten und stärken zu können. Ältere Studien zur Identifizierung einer Sehbehinderung (Warburg 2001, Van den Broeck 2006) oder Hörsehbehinderung/Taubblindheit (Fellinger et al. 2009, Evenhuis 2001, Meuwese-Jongejeugd et al. 2008) unter denen erwachsener Menschen mit einer komplexen/ schweren geistigen Behinderung ergaben, dass bis zu 80 Prozent der im Rahmen dieser Erhebungen als hörsehbehindert/taubblind identifizierten Menschen vorab nicht bekannt waren. Vor allem leichtere Formen der Sinnesbehinderungen waren im Konglomerat einer Mehrfachbehinderung vorab nicht auffällig. Verhaltensbesonderheiten wurden nicht auf das Vorliegen einer bzw. einer doppelten Behinderung der Fernsinne zurückgeführt und blieben somit unentdeckt und nicht versorgt, was weitreichende Folgen für die Lern-, Lebens- und Entwicklungsbedingungen der betroffenen Menschen hat. Basierend auf diesen Erkenntnissen ist von einer hohen Dunkelziffer nicht identifizierter hörsehbehinderter/taubblinder erwachsener Menschen im Freistaat Bayern auszugehen. Da es bislang jedoch an validen Zahlen fehlt, zahlreiche hörsehbehinderte/taubblinde erwachsene Menschen in ihren visuellen und auditiven Bedarfen nicht erkannt worden sind, ist es Ziel des Forschungsvorhabens im Rahmen des oben genannten Projektes, diese Menschen zu identifizieren, um sie anschließend an Strukturen und Maßnahmen der Hilfe für hörsehbehinderte/taubblinde komplex beeinträchtigte Menschen anzubinden.
Darüber hinaus steht am Ende des Gesamtprojektes „Sehen und Hören“ eine praxisnahe Handreichung für Einrichtungen der nicht-sinnesspezifischen Behindertenhilfe, um die sinnesspezifische Fachlichkeit auch an diesen Einrichtungen zu stärken und den Bedarfen der dort lebenden Menschen gerecht zu werden. Relevanz und Notwendigkeit dieser Maßnahmen sowie der zu schaffenden Strukturen soll durch die Prävalenzerhebung offengelegt werden.
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titel:
(andere Sprache)
https://www.phhd-forschung.de/images/icon_hilfe.gif
Projektdauer:01.10.2021 bis 30.09.2024
Projektbeteiligte:

Tabea Sadowski

In Zusammenarbeit mit:LMU München
Universität Hamburg
Blindeninstutsstiftung Würzburg
Verweis auf Webseiten:
Projekthomepage
keine
Angehängte Dateien:
keine
Erfasst von Prof. Dr. Andrea Wanka am 27.12.2021    
Projekt-ID:872