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Publikation Nr. 2415 - Details

Frieß, S. & Jäkel, L. (2020). Handlungsaktive Lehrkräfte im Bereich naturbezogener Bildung für nachhaltige Entwicklung – Eine Retrospektivbefragung zur Untersuchung der Genese von Performance, Frühjahrsschule Biologiedidaktik in Halle .



Abstract
Postervortrag:
Der Rückgang der Biodiversität ist neben dem Klimawandel eines der Schlüsselprobleme des 21. Jahrhunderts. Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) möchte durch Aufbau von Gestaltungskompetenz zu einem vorausschauenden, reflexiven und selbstständigen Handeln befähigen, sodass bestehende Problemlagen bewältigt werden und zukünftige gar nicht entstehen können (de Haan 2008). Trotz des Wissens über Umweltfragen gestalten viele Menschen ihre Lebensweise nicht nachhaltig. Nach den Angaben der Naturbewusstseinsstudie (BMU & BfN 2018) sehen 45 % der deutschen Bevölkerung bei sich selbst keine Verantwortung, sich gegen Biodiversitäts-Verlust einzusetzen. Zahlreiche Barrieren können dazu führen, dass sich Menschen nicht für den Schutz der Natur engagieren. Geringe Selbstwirksamkeitserwartung, ungünstige Kosten Nutzenabwägung, sozialer und personaler Rechtfertigungsdruck können nach Blöbaum und Matthies (2014) dabei unter anderem eine Rolle spielen. Doch welche Faktoren führen dazu, dass sich Lehrkräfte, für nachhaltiges Denken und Handeln einsetzen und sich im schulischen Umfeld für naturbezogene Bildung für nachhaltige Entwicklung engagieren? Um aus einer Intention Verhalten zu generieren, sind die Einflussmöglichkeiten und die Kontrolle des Handelnden von Bedeutung. Diese werden wiederum von den Kompetenzen und durch die Handlungsbedingungen beeinflusst. Zudem wirken persönliche Wertvorstellungen und Moral auf das letztendlich gezeigte Verhalten (Schmitt & Bamberg 2018). Anhand eines mixedmethods-Ansatzes werden biografische Daten und persönliche Einstellungen zur Nachhaltigkeit von Lehrkräften erhoben, die im Bereich naturbezogener BNE aktiv sind. Zudem werden ihr Professionswissen im Bereich Outdoor Education/ BNE sowie die schulischen Rahmenbedingungen erfasst (Jäkel et al. 2018). Des Weiteren wird ein Persönlichkeitstest durchgeführt. Es wird multiperspektivisch versucht, verschiedene Einflussgrößen auf das Handeln von Lehrkräften herauszuarbeiten. Bei den Lehrkräften handelt es sich zunächst um Alumni der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Die Studie wird dann auf Alumni anderer Hochschulen in Baden-Württemberg ausgeweitet. Die Ergebnisse werden genutzt, um hochschuldidaktische Konzepte zu evaluieren und adressatengerecht weiterzuentwickeln.


Attribute:
Sprache:
Art der Begutachtung: Peer Review(Double-blind peer review)
Print: Ja
Online: Ja, ohne Open Access
Datenmedium: Nein