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Publikation Nr. 2494 - Details

Arndt, L., Billion-Kramer, T., Wilhelm, M. & Rehm, M. (2020). ). Ist eine Erweiterung des Konstrukts NOS zu NOSIS sinnvoll? «Nature of Whole Science» versus Konsenslisten: Dekonstruktion von Emergenz?, In: S. Habig (Hrsg.), Naturwissenschaftliche Kompetenz in der Gesellschaft von morgen. Gesellschaft für Didaktik der Chemie und Physik (GDCP). Jahrestagung in Wien 2019 (S.840-843) (Band 40). Essen-Duisburg: Universität Duisburg-Essen.

URL: https://www.gdcp-ev.de/wp-content/tagungsbaende/GDCP_Band40.pdf


Abstract
Die Schnelllebigkeit der globalisierten Gesellschaft durch stetig zunehmende Wissensstände und die rasante Wissensverbreitung über digitale Medien bedingen ein Umdenken in der Bildung zukünftiger Generationen. Resultierend wachsen auch Unsicherheiten in den individuellen Lebensbedingungen, deren Handhabung allein durch „Wissen“ nicht mehr zu bewältigen ist. Naturwissenschaftliche Grundbildung (Scientific Literacy) hat das Potenzial Zukunftsfähigkeit zu fördern. Eine unter anderen Möglichkeiten besteht in der Vermittlung eines angemessenen Wissenschaftsverständnisses, welches auf Ansichten zur Natur der Naturwissenschaft (Nature of Science, NOS) basiert. Denn erst wenn naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen und die Verwertung ihrer Erkenntnisse verstanden sind, kann die jeweilige Rechtfertigung, Aussagekraft und Glaubwürdigkeit eingeschätzt werden. Wie NOS curricular in bestehende und zukünftige Bildungspläne aufgenommen werden soll, ist letztlich offen. Denn unklar ist, wie die theoretischen Grundlagen des Konstrukts NOS modelliert und konzeptualisiert werden sollen, was die Basis der NOS-Vermittlung bildet.
Eine etablierte NOS-Modellierung erfolgt über einen Minimalkonsens (consensual view), der ideelle, naturwissenschaftliche Basisprinzipien auflistet. Sie geraten im fachdidaktischen Diskurs zunehmend in die Kritik. Vertreter*innen alternativer NOS-Modellierungen kritisieren diese idealisierten Basisprinzipien vor dem Hintergrund der Förderung von naturwissenschaftlicher Grundbildung. Dies ist Ausgangspunkt für eine sich in der naturwissenschaftsdidaktischen Theoriebildungsdebatte. Stellvertretend hierfür wird Allchins Nature of Whole Science-Ansatz (holistic view) im Vergleich zum Minimalkonsens-Ansatz betrachtet.
Es bedarf empirischer Hinweise zur Klärung des theoretischen Konfliktes und daraus entstehender Fragen: Geht mit der Abstraktion von NOS-Eigenschaften mittels Konsenslisten der holistische Charakter von Naturwissenschaft verloren bzw. stellt der holistische Charakter von Naturwissenschaft mehr dar als die Summe ihrer Eigenschaften?


Attribute:
Sprache:
Art der Begutachtung: kein Peer Review
Print: Nein
Online: Ja, mit Open Access aber ohne CC-Lizenz
Datenmedium: Keine Angabe