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Publikation Nr. 2531 - Details

Arndt, L., Billion-Kramer, T., Wilhelm, M. & Rehm, M. (2020). NOS-Modellierungen – Ein theoretischer Konflikt mit fehlender empirischer Basis., Progress in Science Education (PriSE), 3(1), 35-45.

URL: https://e-publishing.cern.ch/index.php/prise/article/view/994
DOI: https://doi.org/10.25321/prise.2020.994


Abstract
Die verstärkte Orientierung am Bildungsziel der naturwissenschaftlichen Grundbildung und einem zugrundeliegenden angemessenen Wissenschaftsverständnis wird in den letzten Jahren zunehmend bemerkbar. Hieraus resultiert einerseits ein Konsens in der aktuellen Nature of Science (NOS)-Debatte: Ein umfassendes Wissenschaftsverständnis ermöglicht, im Sinne der naturwissenschaftlichen Grundbildung, eine persönliche und gesellschaftliche Meinungsbildung und Entscheidungsfindung bezüglich naturwissenschaftlich-technischer Entwicklungen. Dazu muss verstanden werden, wie naturwissenschaftliche Erkenntnisse generiert, ausgehandelt, medial übersetzt und veröffentlicht werden. Andererseits erzeugt die gleiche Debatte Konflikte verschiedener NOS-Lager darüber, welche NOS-Modellierung die theoretischen Grundlagen für ein solch umfassendes Wissenschaftsverständnis aufzeigen kann. Dabei stehen sich der klassische Minimalkonsens- und der Whole Science-Ansatz mit konkurrierenden NOS-Modellierungen gegenüber. Whole Science-Vertreterinnen und -Vertreter bestreiten, dass ein auf vereinfachten Basisprinzipien beruhendes, abstrahiertes Verständnis von Naturwissenschaft die Anforderungen einer zur Partizipation befähigenden naturwissenschaftlichen Grundbildung erfüllen kann. Andersherum wird der Whole-Science Ansatz von den Verfechterinnen und Verfechtern des Minimalkonsens-Ansatzes als diffus und wenig fassbar problematisiert. Zudem hat das Desiderat valider Messinstrumente für die Whole Science-Perspektive zur Folge, dass sich jegliche Kritik und Diskussion auf einer theoretischen Ebene vollziehen, da bezüglich Nature of Whole Science (NOWS) kaum empirische Daten vorliegen. In dieser Arbeit werden beide theoretische Positionen vorgestellt, Kritikpunkte beleuchtet und ein gemeinsamer Weg gesucht. Als Klärungsansatz soll die Entwicklung eines ersten Erhebungsinstrumentes für die Whole Science-Perspektive angestrebt werden, um empirische Daten zur Klärung der Frage zu erhalten, ob der holistische Charakter von Naturwissenschaft mehr darstellt, als die Summe der NOS-Aspekte des Minimalkonsenses.


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Art der Begutachtung: Peer Review(Double-blind peer review)
Print: Nein
Online: Ja, mit Open Access aber ohne CC-Lizenz
Datenmedium: Nein