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Publikation Nr. 3709 - Details

Dammer, K. H. & Kirschner, A. (2023). Pädagogisches Neusprech. Zur Kritik aktueller Leitbegriffe. (Band 1) Stuttgart: Kohlhammer.

ISBN: 978-3-17-042811-9


Abstract
15 Jahre nach dem Erscheinen des "Pädagogischen Glossars der Gegenwart" stellt sich heraus, dass die Sprache der gegenwärtigen Pädagogik zwar immer noch von ähnlichen, aber auch einigen neuen Begriffen durchsetzt ist, die nicht länger nur aus „den Labors der Managementwissenschaften“, sondern aus ganz unterschiedlichen gesellschaftspolitischen Bereichen für die pädagogische Praxis akzeptabel und praktikabel gemacht werden (vgl. Dzierbicka/Schirlbauer 2008, S. 11). Es handelt sich um eingängige, eben „leichte“ Praxisvokabeln, die mittlerweile zum festen Inventar des Sprechens in Bildungsplänen, (hoch)schulischen Kommunikationsstrukturen, öffentlichen Berichterstattungen sowie der (Aus)Bildung von Lehrkräften zählen. In all diesen Bereichen wird mit einem Mehr an „Kompetenz“, „Resilienz“, „Selbststeuerung“, „Nachhaltigkeit“, „Vielfalt“, „Achtsamkeit“, „Individualisierung“, „Evidenzbasierung“, „gendergerechter Sprache“ und neuerdings auch „Resonanz“ die Bewältigung, nicht länger nur (hoch)schulischer, sondern auch gesellschaftlicher Problemlagen und Krisen in Aussicht gestellt, während traditionelle pädagogische Grundbegriffe wie z. B. „Erziehung“ von der Sprachoberfläche verschwinden. Entsprechend schlagen die neuen Begriffe in Bildungsprogrammatiken und Leitlinien unterrichtsbezogener Konzepte auf Individuum und Gesellschaft durch und entfalten hier folgeneiche Dynamiken. Es ist das Anliegen des vorliegenden Bandes, solche Dynamiken als „Programme des Regierens“ zu identifizieren und zu beschreiben.


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