Untersuchung der Wirksamkeit eines Programms zur Förderung von hörbehinderten Kindern im exekutiven System Akronym: Hexe
Projekt - Fak. 1 - Sonderpädagogik - Hörgeschädigtenpädagogik
Status:abgeschlossen
Kurzinhalt:Anlass für das Projekt sind zahlreiche Forschungsarbeiten zur Häufigkeit exekutiver Dysfunktionen bei Kindern und Jugendlichen mit Hörbehinderung. Demnach sind Kinder und Jugendliche an Schulen mit dem Förderschwerpunkt Hören vier- bis fünfmal häufiger von exekutiven Dysfunktionen betroffen verglichen mit Kindern und Jugendlichen ohne Hörbehinderung (entspricht einer Prävalenzrate von ca. 30% bis 40%). Programme zur Förderung exekutiver Funktionen hörbehinderter Kinder fehlen sowohl im deutschen als auch angloamerikanischen Sprachraum. In Anbetracht der hohen Prävalenzrate, zunehmender inklusiver Beschulung hörbehinderter Kinder und Jugendlicher und der Schlüsselfunktion, welche exekutiven Funktionen für Lern- und Entwicklungsprozesse zukommt, sind Programme zur Förderung hörgeschädigter Kinder dringend erforderlich.

Mit dem Programm Hexe wurde erstmals ein Programm zur Förderung der exekutiven Funktionen von Kindern mit Hörbehinderung konzipiert. Das Programm Hexe knüpft an die wissenschaftlich gesicherten Einflüsse auf die exekutiven Funktionen im Kindesalter an: Diese sind achtsamkeitsbasierte Interventionen, verschiedene sportliche Aktivitäten wie Laufen, Fitnesstraining, Kampfsport und Yoga. Diese förderlichen Einflüsse sind bislang noch in kein Curriculum überführt worden, welches eine Umsetzung an den Schulen ermöglichen würde: Hexe wirkt dem vorgestellten Forschungsdesiderat entgegen, indem es speziell auf Kinder mit Hörbehinderung ausgerichtet ist, alle exekutiven Funktionen integriert und auf einem körperlich-kognitiven Ansatz basiert.

Zur Überprüfung der Wirksamkeit des Programms Hexe wird ein quasi-experimentelles Wartekontrollgruppendesign mit Prä-/Post-/Follow-up Erhebung verwendet. An der Untersuchung nehmen vier SBBZ mit dem Förderschwerpunkt Hören und insgesamt 60 hörbehinderten Schüler*innen teil. In der Prätestphase werden alle Schüler*innen mit verschiedene neuropsychologischen Testverfahren überprüft. Es folgt an Schulen der Treatmentgruppe die Intervention über einen Zeitraum von acht Wochen. Die Wartekontrollgruppe nimmt am regulären Unterricht der Schule teil. Nach der ersten Interventionsphase folgt eine Posttestphase. Ab Februar 2020 führen die Schulen der Wartekontrollgruppe das Programm Hexe ebenfalls über einen Zeitraum von acht Wochen durch. An diese Phase schließen sich eine weitere Posttestphase sowie ein Follow-up an.

Folgeuntersuchungen zur Überprüfung der Wirksamkeit an einer größeren Anzahl an Schüler*innen sowie zur Erfassung des Einflusses der sportlichen bzw. kognitiven Aktivität sind geplant.
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Projektdauer:01.02.2019 bis 28.02.2021
Projektbeteiligte:
Jun.-Prof. Dr. Avemarie, Laura Kathrin (Leitung) [Profil]


Verweis auf Webseiten:
Projekthomepage
keine
Angehängte Dateien:
keine
Erfasst von Jun.-Prof. Dr. Laura Kathrin Avemarie am 06.09.2019
Zuletzt geändert von Jun.-Prof. Dr. Laura Kathrin Avemarie am 22.10.2019
    
Projekt-ID:703